Die Tradition, am 3. Sonntag nach Pfingsten, Bergfeuer in Tirol zu entzünden geht auf vorchristliche Zeit zurück. Besonders zur Zeit der Sommersonnenwende wurden auf Anhöhen gerne Feuer entzündet. In christlicher Zeit lagen die Sommersonnenwende und der Tag des Hl. Johannes sehr eng beianander. Vielerorts wurden dann im Laufe der Zeit die sog. Johannisfeuer entzündet. Das Herz-Jesu-Fest fällt auch auf Juni wodurch die Feuer allmählich eine Umwidmung erfuhren und zur Verehrung des Herzen Jesu enzündet wurden. Noch heute werden die Feuer von Vereinen oder organisierten Freundeskreisen in ganz Tirol an gut sichtbaren Stellen entzündet. Das benötigte Brennholz wird oft äußerst mühevoll auf den Berg hinaufgetragen. Einige Feuer werden in der Form eines Herzens, eines Kreuzes oder der Jesusinitialien IHS oder INRI entzündet.

Was hat es aber mit der Verehrung des Herzen Jesu auf sich? Als im Jahre 1796 die Napoleonischen Truppen von Oberitalien aus, Tirol immer näher rückten, wurde das Land in Kriegsbereitschaft versetzt. In Bozen fand ein Kongress statt, um die Verteidigungsmaßnahmen zu beschließen. Der Stamser Abt Sebastian Stöckl hat zudem vorgeschlagen, das Land dem Schutz des "Heiligsten Herzen Jesu" anzuvertrauen um so zusätzlich auch noch göttlichen Beistand im drohenden Krieg zu erhalten. Dieser Vorschlag fand viele Befürworter. Am 1. Juni 1796 hat man sich versprochen, von nun an jedes Jahr das Herz-Jesu-Fest mit einem Gottesdienst zu begehen. Etwas weniger als 100 Jahre später wurden dann zur Bestätigung dieses Bundes die Bergfeuer bzw. die sog. Herz Jesu Feuer entzündet.